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Vogtlandkreis aktuell

Neophyten

Im Aufbau: Datenbank soll Informationen speichern - Mithilfe der Bürger ist notwendig

Besonders in Bachauen, entlang von Straßen und Wegen und sogar gebietsweise flächig können insbesondere der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera Royle) und der Japanknöterich (Fallopia japonica) gefun-den werden. Wer über mehrere Jahre den gleichen Standort besucht wird feststellen, wie sich explosionsartig die Bestände vergrößern und alle am Standort vorhandenen einheimichen Pflanzenarten zurückgedrängt werden oder im Extremfall ganz von der Fläche verschwinden. Als Folge dessen können auch verschiedene Tierarten ihre Lebengrundlage und Lebensraum verlieren.

Der Saft des Riesenbärenklau ist phototoxisch, das heißt die Benetzung der Haut im Son-nenlicht verursacht Verbrennungen und Vernarbungen, die oft einer ärztlichen Behandlung bedürfen und bleibende Spuren hinterlassen. Eine in den letzten Jahren aus Südeuropa und der Schweiz eingewanderte Pflanze, die Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia L.), löst bei bis zu 20% der Menschen, die in der Nähe wohnen Allergien aus.

Der Vogtlandkreis hat vor über zehn Jahren begonnen, Riesenbärenklau erst mechanisch und später chemisch zu bekämpfen, vorrangig in Schutzgebieten. "Noch besteht keine Pflicht für die öffentliche Hand, dies zu tun, aber wir sind der Meinung, dass die Information von Flächeneigentümern über Gefährdungen und rechtzeitiges Einschreiten weniger Aufwand und Kosten verursachen werden, als wenn sich Bestände fest etabliert haben." so Umwelt- amtsleiter Dr. Tobias Pohl.

Der Vogtlandkreis ist dazu in verschiedensten Projekten integriert. Ziel ist es, die invasiven Neophyten zurückzudrängen. Im Projekt CLARA@EU 2 erfolgt der Informationsaustausch grenzüberschreitend. Im Rahmen dieses Projektes ist auch eine selektive Neophytenkartie-rung im nächsten Jahr vorgesehen.

Zur Vorbereitung dieser bitten wir alle Bürger des Vogtlandkreises, uns Ihre Beobachtungen zu den genannten Pflanzenarten auf der Internetseite des Vogtlandkreises unter "Online Service" und "Neophyten" einzutragen. Wir werden dann die Daten in unsere Neophytenda-tenbank übernehmen. Wir bitten die Vogtländer, die Landkreisverwaltung zu unterstützen, indem Sie uns Ihre Beobachtungsergebnisse durch Eintragung in die Datenbank zur Verfü-gung stellen.

Informationen zu den Neophyten sind am besten über die Neophytendatenbank Neoflora des Bundesamtes für Naturschutz unter http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch.html zu erhalten, in der Aussehen, Vorkommen, Auswirkungen und Maßnahmen beschrieben sind.

Hintergrund: Als Neophyten werden Pflanzenarten bezeichnet, die nach der Entdeckung Amerikas, Ende des 15. Jahrhunderts, mit direkter oder indirekter Hilfe des Menschen zu uns gelangten. Ein großer Teil dieser Arten wurde absichtlich als Zier- oder Nutzpflanzen eingeführt. So finden wir darunter viele Kulturpflanzen, die sich ohne menschliche Pflege in der heimischen Flora nicht halten können, Warenbegleiter, welche sich nicht weitervermehren, kulturabhängige Arten, die sich nur durch menschliche Aktivitäten halten können und als 4. eingebürgerte Arten, die einen beständigen Platz in natürlichen Gesellschaften gefunden haben. In Sachsen gibt es gegenwärtig ca. 300 etablierte Neophytenarten aus der Gruppe der Farn- und Samenpflanzen. Von diesen sind jedoch nur sehr wenige als invasiv zu bezeichnen. Invasiv sind solche Arten, die sich in unserer Umwelt verstärkt ausbreiten und zu ökologischen, wirtschaftlichen oder gesundheitsschädigenden Problemen führen.

Plauen, 22. Juli 2011

 



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