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 Das Vogtland


 




Vogtlandkreis aktuell

Aus der Geschichte des Vogtlandkreises



Das Vogtland ist ein geographischer Begriff und war nur für kurze Zeit ein politisches Gebilde. Es war unmittelbarer Teil des mittelalterlichen deutschen Reiches. Die Herren von Weida, Plauen und Gera (später "Vögte") konnten sich von Reichsministerialen zu eigenständigen Landesherren entwickeln. Spätestens seit Mitte des 16. Jahrhunderts aber gehören Teile des Vogtlandes zu Thüringen, Böhmen, Bayern und der größte Teil des Vogtlandes (entspricht etwa dem heutigen Vogtlandkreis) zu Sachsen.

seit 8. Jh. Slawische Besiedlung des Vogtlandes
919 Königswahl Heinrichs I. (Gründung des Ersten Deutschen Reiches); das Vogtland lag noch außerhalb des Reiches, dessen Ostgrenze Saale und Elbe bildeten.
12. Jh. Ausbau des Reichsterritoriums zwischen Altenburg, Eger (Cheb) und Nürnberg durch Stauferkönig Konrad III. und vor allem Friedrich I., Barbarossa
- Entstehung des Pleißen-, Eger- und Vogtlandes sowie des Reichslandes
um Nürnberg als Reichslehen
- Einsatz von Reichsministerialen, wie die Herren von Weida, welche die
bäuerliche Besiedlung im Vogtland maßgeblich förderten
1209 Teilung der Herren von Weida in drei Linien (Weida, Greiz, Gera-Plauen); Diese und spätere Teilungen führten zu gegenseitiger Zerrüttung und Schwächung, woraufhin Herrschaftsteile verpfändet oder verkauft werden mussten. Erstmalige Nennung des Titels "advocatus" (Vogt).
um 1250 Niedergang der Staufer und Verfall der Reichsgewalt, wodurch bisher abhängige Lehnsleute (Reichsministeriale) zu selbständigen Landesherren aufsteigen konnten;
- Vögte erlangten so landesherrliche Rechte
- ihr Herrschaftsgebiet erstreckte sich teilweise bis ins Regnitzland um Hof
1327 Annahme der böhmischen Lehnshoheit für Herrschaft Plauen und Erlangung der Herrschaft Vogtsberg durch Heinrich den Älteren von Plauen;
1329 Kaiserliche Bestätigung von Herrschaft und Rechtstiteln für alle Vogtslinien
1354 - 1357 Vogtländischer Krieg = Höhepunkt der Auseinandersetzungen mit Wettinern, die im kaiserlichen Auftrag das Raubritterwesen im Vogtland bekämpften,wobei
- trotz Offenhauserklärungen verschiedene Burgen geschliffen,
- die selbständige Herrschaftsausübung der Vögte aufgehoben und
- die Herrschaft Plauen erbliches Lehen der Krone Böhmens wurden.
Wettiner übernahmen die lobdeburgische Restherrschaft Elsterberg (1354) und die Herrschaft Voigtsberg (1356) Vogt Heinrich der Ältere tauscht Schlösser und Güter Mühltroff, Liebau, Hirschberg, Wiedersberg, Adorf, Neukirchen, Pausa u.a. mit Wettinern
1358 Herrschaften Mylau und Reichenbach gehen an Böhmen zu Lehen; Weida und Gera an Wettiner; So entstand eine wettinisch-böhmische Doppelvasalität der Vögte
1418 Herrschaft Plauen im Pfandbesitz der Nürnberger Burggrafen
1426 Heinrich X., Herr von Plauen / älteres Haus (sein Vater hatte den Vogtstitel bereits abgelegt) wurde für seine Verdienste "wider die Keczer von Behem" von König Sigismund mit der Burggrafschaft Meißen belehnt; darauf erhob auch Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Streitbare, Anspruch Seitdem offene Auseinandersetzungen mit Wettinern, die schließlich
1466 mit dem Verlust der Herrschaft Plauen an Kursachsen endeten.
1485 Wettinische Landesteilung: Kurfürstentum für Ernst, Herzogtum für Albrecht - Vogtländische Ämter Plauen und Voigtsberg kamen zur
ernestinischen Linie (bis 1547)
1524 Vertrag von Gefell: Südwestgrenze des Vogtländischen Kreises festgelegt
1529 Reformation im (sächsischen) Vogtland vollendet
1546/47 Schmalkaldischer Krieg - Ernestinischem Kurfürst Joh. Friedrich wurde Kurwürde und neben anderem Besitz auch Vogtland abgesprochen - Mit Bewilligung Kaiser Karl V. übereignete König Ferdinand von Böhmen seinem Oberstkanzler, Heinrich IV. aus der Linie Plauen, das Vogtland als böhmisches Kronlehen - aber: Mitbelehnung des neuen Kurfürsten von Sachsen (albertinische Linie) Heinrich IV. erwarb auch die Besitzungen seiner Vettern aus dem Hause Reuß-Plauen (Jüngeres Haus Plauen) , Elsterberg sowie nach dem Aussterben der Linien Weida (1535) und Gera (1550) auch deren Besitzungen. Unter ihm erlangte das Vogtland seine größte Ausdehnung als geschlossenes Herrschaftsgebiet.
1548 Heinrich IV. erhielt auf dem Reichtstag in Augsburg die Würde eines Reichsfürsten
1554 Tod Heinrichs IV. - Seine Söhne erbten einen stattlichen Länderbesitz im Vogtland, Reußenland und Böhmen aber auch eine hohe Schuldenlast. Ferdinand I., König von Böhmen und später deutscher Kaiser, hatte seinem Oberstkanzler Heinrich IV. viel zu verdanken. Nach dessen Tod lohnte Ferdinand I. seine Verdienste und finanziellen Ansprüche nicht und ließ die Söhne mit den Schulden fallen.
1556 Kurfürst August, einer ihrer größten Gläubiger, sicherte sich im Vertrag von Annaberg das Vorkaufsrecht am Vogtland Zur Deckung der Schulden veräußerten die Söhne Heinrichs IV.: - Teile ihrer böhmischen Besitzungen - Reußische Gebiete einschl. Herrschaft Gera (sogenanntes thüring. Vogtland) erhielten die Herren von Reuß-Plauen zurück, wo sie als Besitz der jüngeren Linie Reuß bis 1918 verblieb, danach zum Volksstaat bzw. Freistaat Thüringen kamen. Zudem verpfändeten sie noch die Ämter Voigtsberg, Plauen, Oelsnitz, Adorf, Neukirchen und Schöneck an Kurfürst August von Sachsen (Schulden waren bis Ostern 1562 zurückzuzahlen; dies erfolgte nicht wegen Veruntreuung der bereits erhobenen außerordentlichen Steuergelder durch einen Beamten Heinrichs.)
1562 Kaiser Ferdinand I. übernahm die böhmische Herrschaft Schönberg
1563 Kurfürst August von Sachsen erwarb wegen beständiger Zahlungsunfähigkeit der burggräflichen Brüder Stadt und Herrschaft Plauen und das übrige Vogtland (außer Amt Pausa).
1569 Endgültiger Verzicht von Heinrich VI. auf Ämter Plauen, Voigtsberg und Pausa zugunsten der Schuldentilgung; damit verloren die Söhne Heinrichs IV. das Vogtland nun endgültig an Kursachsen. Wettinische Ämterverfassung galt auch im nun sächsischen Teil des Vogtlandes: Die Ämter Pausa, Plauen und Voigtsberg, die in der Regel zusammen von einem Amtmann verwaltet wurden, bildeten den "Voigtländischen Creiß". Der heutige Vogtlandkreis entspricht in etwa diesem damaligen Kreis.
1602 Kurfürst Christian II. bestimmte Plauen zum Verwaltungssitz des Vogtländischen Kreises.
1618 - 1648 Dreißigjähriger Krieg: - Plünderungen, Drangsalierungen und Verwüstungen durch schwedische und durch kaiserliche Truppen sowie hohe Kontributionszahlungen und Einquartierungen
1657 Aufteilung des sächsischen Landes nach dem Tod des Kurfürsten Johann Georg I. unter seine vier Söhne: - Vogtländischer Kreis zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz (Moritz)
1718 Nach Aussterben dieser Nebenlinien geht der Kreis wieder an das Stammland zurück.
1806 Besetzung durch französische Truppen und Einführung der französischen Verwaltungsorganisation im sächsischen Kurfürstentum: - Vogtländischer Kreis gehörte zum ersten Arrondissement (Bezirk) Sachsen wurde Königreich (von Napoleons Gnaden)
1830 Vogtländischer Kreis zählt 101.285 Einwohner
1831, 4.9. Einführung einer bürgerlichen Verfassung, Sachsen wird konstitutionelle Monarchie - Bürgerliche Reformen wirken sich auch im Vogtländischen Kreis aus.
1835 Aufhebung der bisherigen Kreiseinteilung und Bildung von Kreisdirektionen - Die Ämter Plauen mit Pausa sowie Voigtsberg bilden nun die vierte Amtshauptmannschaft innerhalb der Kreisdirektion Zwickau.
1847 Adorf wurde durch Umbildungen im bisherigen Amt Voigtsberg zu einem eigenständigen Amt ("Justizamt mit bezirksamtlichen Befugnissen")
1848/49 Bürgerliche Revolution in Deutschland unter aktiver Beteiligung v.Vogtländern:
- Märzministerium u.a.: Alexander Braun, Gerichtsdirektor in Plauen und
Robert Georgi, Fabrikbesitzer und Bankier in Mylau
- Bundestag und der provisorischen Zentralgewalt in Frankfurt a.Main:
Karl Gottlob Todt, Bürgermeister von Adorf, vertrat Sachsen
- Provisorischen Regierung 1849 u.a.:
Otto Leonhard Heubner und Karl Gottlob Todt
- Frankfurter Nationalversammlung:
Franz August Mammen aus Plauen, Adolf von Trützschler,
Rittergutsbesitzer Falkenstein
Im Zuge der Restaurationspolitik wurde Adolf von Trützschler am 14.08.1849 wegen Hochverrats erschossen.
1849 Vierte Amtshauptmannschaft (Plauen) zählte 154.582 Einwohner (= Amtsbezirk Plauen mit Pausa, Voigtsberg, Adorf)
1856 Bildung von Gerichtsämtern als neue Behörden der staatlichen Lokalverwaltung = zugleich Gerichts- und Verwaltungsstellen (Aufhebung der bisherigen Ämter)
- in Justizangelegenheiten unterstanden sie den
Bezirksgerichten und damit der 4 Appellationsgerichten
- in Verwaltungssachen unterstanden sie den Amtshauptleuten und damit
den 4 Kreisdirektionen Es entstanden die Gerichtsämter Adorf, Auerbach,
Elsterberg, Falkenstein, Klingenthal, Lengenfeld, Markneukirchen,
Oelsnitz, Pausa, Plauen, Reichenbach, Schöneck, Treuen.
1861 Im Bezirk der Amtshauptmannschaft (Plauen) lebten 184.364 Menschen in 15 Städten und 274 Landgemeinden.
1871 Vierte Amtshauptmannschaft (Plauen) zählte 202.881 Einwohner.
1874 Trennung von Justiz und Verwaltung durch Errichtung der Amtshauptmannschaften Auerbach, Oelsnitz und Plauen als unterste staatliche Behörden und kommunale Selbstverwaltungsorgane - seit 1939 nur andere Bezeichnung: "Der Landkreis" bzw. "Der Landrat"
1879 Umwandlung der Gerichtsämter in Amtsgerichte
1907 Plauen scheidet aus Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Plauen aus und bildet seitdem einen eigenen Stadtkreis.
1910 Amtshauptmannschaft Auerbach = 127.250 Einwohner auf ca. 426 qkm mit 4 Städten (Auerbach, Falkenstein, Treuen, Lengenfeld) und 65 Gemeinden; Amtshauptmannschaft Oelsnitz = 74.679 Einwohner auf ca. 457 qkm mit 4 Städten (Oelsnitz, Adorf, Markneukirchen, Schöneck) und 89 Gemeinden; Amtshauptmannschaft Plauen = 100.405 Einwohner auf ca. 511 qkm mit 6 Städten ( Elsterberg, Mühltroff, Mylau, Netzschkau, Pausa, Reichenbach) und 112 Gemeinden
1914 - 1918 Erster Weltkrieg
1918 Novemberrevolution in Sachsen - Verzicht von August III. auf den Thron; Beseitigung der Monarchie - Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten auch im sächsischen Vogtland
1919, 8.10. Amtshauptmannschaft Auerbach = 115.414 Einwohner Amtshauptmannschaft Oelsnitz = 69.908 Einwohner Amtshauptmannschaft Plauen = 92.828 Einwohner
1919 Bildung der Amtshauptmannschaft Werdau aus Teilen der AH Zwickau und 7 Gemeinden aus der AH Plauen (Neumark mit Rittergut Oberneumark, Unterneumark, Schönbach, Altrottmannsdorf, Erlmühle, Römersgrün)
1920, 26.10. Verfassung des Freistaates Sachsen: - Parlamentarische Republik und Trennung von Staat und Kirche
1924 Reichenbach scheidet aus Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Plauen aus und bildet bis 1948 einen eigenen Stadtkreis.
1928 Gebietsaustausch zwischen Sachsen und Thüringen aufgrund einesStaatsvertrages:
- AH Plauen verlor Ortsteil Stelzen der Gemeinde Reuth, Ortsteil Sachswitz der
Stadt Elsterberg und Fluren der Gemeinde Noßwitz
- AH Plauen gewann Flur Caselwitz der Gemeinde Greiz, Teile der Gemeinde Schönbach,
die Gemeinde Görschnitz und Teile der Gemeinde Spielmes
1933 Machtergreifung Hitlers und "Gleichschaltung"
1933, 16.6. Amtshauptmannschaft Auerbach = 128.792 Einwohner auf ca. 431 qkm mit 4 Städten (Auerbach, Falkenstein, Treuen, Lengenfeld) und 57 Gemeinden; Amtshauptmannschaft Oelsnitz = 72.966 Einwohner auf ca. 446 qkm mit 4 Städten (Oelsnitz, Adorf, Markneukirchen, Schöneck) und 87 Gemeinden; Amtshauptmannschaft Plauen = 66.468 Einwohner auf ca. 476 qkm mit 5 Städten ( Elsterberg, Mühltroff, Mylau, Netzschkau, Pausa) und 104 Gemeinden Stadtkreis Reichenbach = 32.276 Einwohner auf ca. 15 qkm
1939 - 1945 Zweiter Weltkrieg
1945 Am 16. April 1945 zogen amerikanische Truppen in weite Teile des Vogtlandes ein (blieben bis Anfang Juli 1945). Damit endete für die Bevölkerung dieser Gebiete der Zweite Weltkrieg.
16.4. - 6.5. "Restkreis Oelsnitz" Bis Anfang Mai 1945 existierte noch ein "Restkreis Oelsnitz". Der Restkreis umfasste anfangs über 40 Ortschaften in einem ausgedehnten Waldgebiet. Dorthin hatten sich deutsche Truppen zurückgezogen. Die amerikanischen Soldaten rückten nur allmählich in dieses Gebiet vor. Der damalige Bürgermeister von Adorf, Dr. Rudimann Dönitz, fungierte ab 25.04.1945 als kommissarischer "Landrat" im Restkreis Oelsnitz. Am 6. Mai 1945 wurde der Restkreis nach heftigen Kämpfen eingenommen. Der Restkreis umfaßte die Orte Adorf, Arnoldsgrün, Arnsgrün, Bad Brambach, Bad Elster, Bärendorf, Breitenfeld, Erlbach, Eschenbach, Eubabrunn, Freiberg, Gopplasgrün, Gürth, Gunzen, Hermsgrün, Hohendorf, Jugelsburg, Landwüst, Leubetha, Marieney, Markneukirchen, Mühlhausen, Oberbrambach, Oberwürschnitz, Ober- und Untergettengrün, Raun, Rebersreuth, Remtengrün, Rohrbach, Saalig, Schilbach, Schönberg, Schöneck, Schönlind, Siebenbrunn, Sohl, Unterwürschnitz, Wernitzgrün, Willitzgrün, Wohlbach, Wohlhausen.
12.6.-16.7. Kurzzeitige Zugehörigkeit der von amerikanischen Truppen besetzten Teile Westsachsens zu Thüringen
1945, 2. 7. Einzug der sowjetischen Truppen im heutigen Vogtlandkreis
1945 - 1951 Die bisherigen Amtshauptmannschaften Auerbach, Oelsnitz und Plauen bestanden weiter, aber unter verschiedenen Bezeichnungen ("Kreisrat", "Landkreis"...) - Die Kreise Oelsnitz und Plauen lagen an der sogenannten "Demarkationslinie", welche die amerikanische von der russischen Besatzungszone trennte - die spätere innerdeutsche Grenze.
1945 Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone - Die meisten der ca. 120 Rittergüter im Territorium des heutigen Vogtlandkreises wurden entschädigungslos enteignet, ihr Land an Neubauern, Siedler und Kleinbauern verteilt.
1952, Juni Zwangsaussiedlung entlang der innerdeutschen Grenze - Familien aus den Altkreisen Oelsnitz und Plauen wurden innerhalb von 24 Stunden aus dem Grenzgebiet ausgesiedelt
Herbst 1952 Verwaltungsreform in der damaligen DDR - Abschaffung der Länder und Bildung von Bezirken - Verkleinerung und dabei Neubildung einiger Kreise ("Räte der Kreise") - Bildung der Kreise Klingenthal und Reichenbach neben den bestehenden Kreisen Auerbach, Oelsnitz und Plauen; letztere drei arg geschmälert Seitdem war der Landkreis Plauen der einzige Kreis in Deutschland ohne Stadt (Plauen selbst war seit 1907 kreisfreie Stadt).
1959, 31.12. Kreis Auerbach = 87.821 Einwohner auf ca. 233 qkm, Kreis Klingenthal = 43.028 Einwohner auf ca. 236 qkm, Kreis Oelsnitz = 47.753 Einwohner auf ca. 350 qkm, Kreis Plauen = 27.453 Einwohner auf ca. 306 qkm, Kreis Reichenbach = 71.143 Einwohner auf ca. 155 qkm,
1961, 13.8. Mauerbau an innerdeutscher Grenze
1989, 07.10. Erste Demonstration für Freiheit und Reformen in Plauen, an der Bürger aus dem gesamten Vogtland teilnahmen (mind. 10.000 Teilnehmer
Sommer 1990 Nach der "Wende" und freien Wahlen veränderte sich die Arbeit der damaligen "Räte der Kreise", gleichzeitig kam es zur Umbenennung in "Landratsamt"
1992, 25.03. Wechsel einiger Städte und Gemeinden, die durch die Verwaltungsreform 1952 zum Bezirk Gera gelangt waren, vom Land Thüringen zurück ins sächsische Vogtland und damit zum damaligen Kreis Plauen. - die Städte Elsterberg (mit Grippe, Losa, Noßwitz, Scholas), Mühltroff, Pausa (mit Bad Linda, Oberreichenau, Wallengrün)und die Gemeinden Ebersgrün, Görschnitz, Langenbach, Ranspach, Thierbach, Unterreichenau
1994, 1.1. Eingemeindung von Meßbach in die Stadt Plauen
1994, 1.8. Gemeinde Cunsdorf wechselt noch vom Land Thüringen zum damaligen Kreis Plauen
1996, 1.1. Eingemeindung von Großfriesen in die Stadt Plauen
ab 1.1.1996 Bildung des Vogtlandkreises aus den bisherigen Landkreisen Auerbach, Klingenthal, Oelsnitz, Plauen Land und Reichenbach. Der Sitz des Landratsamtes Vogtlandkreis ist in der Stadt Plauen. (Die Stadt Plauen ist eine kreisfreie Stadt. Einwohnerzahl des Landkreises: 216.466 und Fläche: 1.332 Quadratkilometer
1996, 1.1. Eingemeindung von Jößnitz, Neundorf, Straßberg und Kauschwitz in die Stadt Plauen
1999, 1.9. Der Vogtlandkreis zählt 201.764 Einwohner auf ca. 1.309 Quadratkilometern
2008, 1.8. Das Gesetz zur Neugliederung des Gebietes der Landkreise des Freistaates Sachsen regelt das Bestehen von 10 Landkreisen und 3 Kreisfreien Städten, Chemnitz, Dresden und Leipzig, im Freistaat Sachsen. Daher reduziert sich die Zahl der Landkreise von bisher 22 um 12. Die ehemaligen Kreisfreien Städte Görlitz, Hoyerswerde, Plauen und Zwickau wurden in die sie umgebenden Landkreise eingegliedert. Somit verlor die Plauen seine Kreisfreiheit. Das Territorium des Vogtlandkreises umfasst jetzt anstatt 1307 km² mit der Fläche Plauens 1412 km². Mit den 65.700 Einwohner der Stadt Plauen leben insgesamt 236.000 (Stand 31.12.2012) Menschen im Vogtlandkreis.

DIE UR-UND FRÜHGESCHICHTE DES VOGTLANDES / BESIEDLUNG DES VOGTLANDES

Die Steinzeit

  • Älteste Entwicklung des Menschen fällt in Eiszeitalter; Spuren der Eiszeit lassen sich in Ablagerungen, eiszeitliche Pflanzenreste und Tierknochenfunde verfolgen.
  • Zugehörige Funde im Vogtland stammen aus eiszeitlicher
  • Tierwelt, z.B. Knochenfunde von Oelsnitz-Untermarxgrün
  • Die vogtländischen Feuersteinfunde und Felsgesteinwerkzeuge stammen wahrscheinlich aus der Mittel- und Jungsteinzeit (Feuersteinwerkzeuge z. B. Klingen Taltitz-Dobeneck; Felsgesteinwerkzeuge z. B. Spitzhaue von Noßwitz).
  • Diese Funde beweisen keinesfalls eine dauernde Besiedlung des Vogtlandes, aber eine gewisse Bedeutung als Durchzugsland und Handelsweg.
Die Bronzezeit

  • Die Verwendung von Metall bestimmte wesentlich die gesellschaftliche Entwicklung.
  • Zugehörige Funde lassen vermuten, daß es in der jüngeren Bronzezeit eine größere Besiedlung im Vogtland gab. z.B. Übersicht über bronzezeitliche Besiedlung des Vogtlandes; Kupferbeil von Treuen (Übergang Jungsteinzeit/Bronzezeit); Armring von Oelsnitz (ältere oder mittlere Bronzezeit); auch ältere Eisenzeit, wie z. B. Latene-Hübelgrab bei Liebau (keltische Kultur); Schlackenwall auf dem Eisenberg bei Pöhl
  • Hinzu kommt die Tatsache, dass im Vogtland sowohl Kupfer als auch Zinn (die beiden Ausgangsstoffe für Bronze) vorkommen und abgebaut wurden. Für die folgenden Zeiten sind im Vogtland keine Funde vorhanden.
  • Einzelfunde lassen nicht auf eine Besiedlung schließen.
Die Slawen

  • Anfang und Ende der slawischen Besiedlung des Vogtlandes sind weitgehend unerforscht. Mindestens ab dem 8. Jahrhundert unserer Zeit kann der Beginn einer slawischen Besiedlung im Vogtland angenommen werden. Flur- und Siedlungsformen; Orts- und Flurnamen Funde: z. B. slawisches Skelettgräberfeld bei Straßberg (Schläfenring); Scherben von Oelsnitz, Plauen-Komturhof - beide ca. 800 - 1000 unserer Zeit
  • Es ist davon auszugehen, dass sich das slawische Volkstum auch nach der deutschen Besetzung noch längere Zeit hielt und allmählich in der Mischung mit deutschen Siedlern untergegangen ist.
Das Mittelalter

  • Die frühdeutsche Zeit beginnt im Westen Deutschlands viel früher durch römische Besatzung. In Sachsen beginnt sie erst um 1000 unserer Zeit.
  • 1122 ist zwar die deutsche Herrschaft im Vogtland gesichert. Die Christianisierung ist voll im Gange, aber die Kolonisation hat noch nicht begonnen. z.B. Urkunde von 1122.
  • 12./Anfang 13. Jh. war die Zeit der großen Rodungen und deutschen Dorfgründungen, z. B. Waldhufenfluren
  • Besiedlung erfolgte aus verschiedenen Richtungen: (siehe Karte "Die deutsche Besiedlung des Vogtlandes") - aus dem Westen drangen ostfränkische Siedler vor (Ortsnamen auf -grün) - aus dem Süden kamen oberpfälzische Siedler (Ortsnamen auf -reuth) - aus dem Norden drangen thüringische Siedler vor - bedingte auch kirchliche Entwicklung (Anteile haben Bistum Naumburg, Bistum Regensburg, Bistum Bamberg)
  • Frühdeutsche Wehranlagen = erste feste Stützpunkte der Feudalherren und dienten dem Straßenschutz Wasserburgen z. B.: Wasserschloss Rodewisch-Obergöltzsch frühdeutsche Höhenburgen z. B.: Ruine Stein bei Talsperre Pirk
  • Scherben und Eisengegenstände (meist mit Bodenmarke in Form eines Radkreuzes versehen; hoher Glimmergehalt der Scherben im Vogtland)
PERSÖNLICHKEITEN AUS DEM VOGTLAND

Das Vogtland leitet seinen Namen von den Vögten von Weida, Gera, Plauen her. Diese förderten im 12./13. Jh. maßgeblich die deutsche bäuerliche Kolonisation im heutigen Vogtlandkreis. Aus ihrem Geschlecht gingen hervorragende Persönlichkeiten der deutschen Geschichte hervor, wie z.B.:
  • der Hochmeister des Deutschen Ritterordens, Heinrich von Plauen
  • die Burggrafen von Meißen aus dem Älteren Hause Plauen, insbesondere
    Heinrich IV.
  • die Fürstenlinie Reuß aus dem jüngeren Hause Plauen.

Letztere regierte bis 1918 und führt die Numerierung des in der Familie beliebten Vornamens "Heinrich" noch heute fort. Aber nicht nur der Adel brachte Persönlichkeiten der Geschichte hervor. Vielfach waren es einfache Menschen, die sich Verdienste in Wissenschaft und Kultur erworben haben. Nachfolgend eine kleine Auswahl an bekannten und berühmten Vogtländern.

    Böttger, Johann Friedrich
    Alchemist
    geb. 4. Febr. 1682 in Schleiz
    gest. 13. März 1719 in Dresden
    Erfinder des weißen Porzellans
    Schönherr, Louis Ferdinand
    Techniker, Rittergutsbesitzer
    geb. 22. Febr. 1817 in Plauen
    gest. 8. Jan. 1911 in Thoßfell
    Erfinder des mechanischen
    Tuchwebstuhls in Deutschland
    Ohser, Erich ("e. o. plauen")
    Zeichner, Illustrator
    geb. 18. März 1903 in Untergettengrün
    gest. 5. April 1944 in Berlin
    Er wird mit den Bildgeschichten von
    "Vater und Sohn" deutschlandweit bekannt.
    Schmidt, Ernst Otto
    Flugpionier
    geb. 2. Mai 1872 in Lauterbach
    gest. 31. Juli 1938 in Bergen
    Erfinder des Rotors / Hubschraubers
    Duden, Konrad - Dr. phil
    Schuldirektor
    geb. 3. Jan. 1829 in Bossigt
    gest. 1. Aug. 1911 in Wiesbaden
    Als Direktor des Rutheneums in Schleiz
    refomierte er die Gymnasialausbildung
    und gab 1872 das Büchlein
    "Die deutsche Rechtschreibung" heraus.
    Mosen, Julius
    Jurist, Schriftsteller
    geb. 8. Juli 1803 in Mariney
    gest. 10. Okt. 1867 in Oldenburg
    Mit dem "Andreas-Hofer-Lied"
    bewahrte er sich bis heute einen
    Platz in der deutschen
    Literaturgeschichte.
    Neuber, Friederike Caroline
    Schauspielerin, Prinzipalin, Autorin
    geb. 8. März 1697 in Reichenbach
    gest. 29. Nov. 1760 in Laubegast
    Die "Neuberin" reformierte das
    damalige Theaterspielen und Vertrieb
    den zotenreißenden Harlekin von der Bühne.

 



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